Karpfen

Cyprinus carpio

Verhalten:

Der Karpfen ist der älteste in Europa gezüchtete Fisch. Die alten Römer entdeckten den Friedfisch in Osteuropa und züchteten den anspruchslosen Fisch nach und nach auf dem ganzen Kontinent. Im Mittelalter erlangte der Fisch mit der Fastenzeit eine noch grössere Bedeutung und es entstanden ausgedehnte Zuchtanlagen, die zum Teil noch heute in Betrieb sind. Der Karpfen findet in den Teichen sein Futter weitgehend selbst und kann so nachhaltig gezüchtet werden. Der ursprüngliche Wildkarpfen hat eine olivgrüne Färbung, die vom Rücken zum Bauch hin immer heller wird. Der Bauch ist schliesslich weisslich bis gelblich. Die durchschnittliche Grösse beträgt 30 - 40 cm, kann aber bis zu 80 cm erreichen. Die relativ kleinen Augen verraten, dass dieser Fisch seine Nahrung nicht nur durch Sehen, sondern auch durch seinen ausgezeichneten Geschmackssinn findet. Mit seinem weichen Maul und den Barteln tastet er auch den Boden nach Nahrung ab. Die drei am weitesten verbreiteten Zuchtformen, der Schuppenkarpfen, der Spiegelkarpfen und der Lederkarpfen, sind im Gegensatz zum Urkarpfen hochrückiger und deutlich grösser. Sie können bis zu 140 cm lang und bis zu 50 Jahre alt werden. Der Schuppenkarpfen ist wie der Wildkarpfen am ganzen Körper mit Ausnahme des Kopfes mit sehr grossen und kräftigen Schuppen bedeckt, die das Tier schützen. Der Spiegelkarpfen hat nur noch wenige Schuppen auf der Oberseite und der Lederkarpfen ist schuppenlos und durch eine Schleimschicht geschützt.

Die Laichzeit beginnt ab einer Wassertemperatur von 18 °C und dauert in der Regel von Mai bis Juli. Die Weibchen legen ihre Eier in flache, pflanzenreiche Gewässer ab und werden vom Männchen befruchtet. Die Eier haften an der Vegetation und schlüpfen nach 3 bis 8 Tagen. Der Laich wird in dieser Zeit nicht von den Elterntieren bewacht.

Karpfen von der Seite als Freisteller

Angeltipps:

Der Karpfen kommt in Seen und grösseren Teichen vor. Er liebt warmes Wasser und ist in den Sommermonaten am aktivsten. Unter Totholz oder in üppiger Vegetation wie Seerosenfeldern fühlt sich der Friedfisch wohl. Seine Nahrung findet er im weichen Grund, indem er mit seinem vorgestülpten Maul Bodenorganismen wie Insekten, Würmer, Larven, Maden, Pflanzen und deren Samen aufnimmt. Er ist ein intelligenter Fisch und kehrt immer wieder zu denselben Futterplätzen zurück. So können Schwärme dort, wo es erlaubt ist, über mehrere Tage gefüttert werden. Die gebräuchlichste Fangmethode ist die Haar- oder Selbsthakmontage. Der Bereich, in dem gefischt werden soll, sollte ebenfalls angefüttert werden. Als Köder eignen sich Boilis oder auch Mais. Auch ein Futterkorb führt zum Ziel. Bei dieser Methode sollte der Angelplatz ebenfalls angefüttert werden. Am besten füllt man den Korb mehrmals und wirft ihn immer wieder an derselben Stelle aus. Mit einer Larve oder einem Wurm am Haken gelingt auch so der Fang. Ideale Angelplätze sind schlammige Stellen in der Nähe von üppiger Vegetation. In den kalten Monaten ziehen sich die Fische in tiefere Gewässer zurück und das Angeln wird schwieriger, da die Karpfen die Nahrungsaufnahme weitgehend einstellen. In der Regel ziehen sich die Schwärme jedes Jahr an dieselben Stellen zurück. Wenn man einmal einen solchen Platz gefunden hat, kann man auch im nächsten Jahr an der gleichen Stelle erfolgreich angeln.